Am Morgen des 28.07.1994 um halb acht, betreten wir in Seydisfjördur im Osten der Insel endlich Island. Seydisfjördur liegt in einem tiefen Fjord und so müssen wir, um vom Meer ins Landesinnere zu gelangen, zur Einstimmung einen der höchsten Pässe des Landes überwinden.
Wir folgen zuerst der Ringstraße nach Westen, um dann über die F98 in zweieinhalb Tagen zu den Dyngjufjöll, einem bis zu 1510 Metern hohen Vulkanmassiv zu gelangen.. Es ist einer der aktivsten Vulkane Islands, der letzte Ausbruch war 1961.
Nachdem wir die Nacht an der Dreki-Hütte verbringen, fahren wir am nächsten Tag in den Einbruchkessel, der den Namen Askja (Schachtel) trägt. Durch eine Landschaft aus Schnee und schwarzem Lavasand wandern wir zum Öskjuvatn, Islands tiefstem See.
Auf den Zeltplatz zurückgekommen erleben wir die Unberechenbarkeit des isländischen Wetters. Der Wind, den wir am Krater gespürt hatten, hatte sich zu einem richtigen Sandsturm entwickelt, der stark an den Zelten rüttelte. Bei jeder Böe haben wir das Gefühl, gleich würden mit einem großen Knall alle Nähte im Zelt auseinanderspringen oder die Heringe lösen sich und wir fliegen mitsamt Zelt davon.
Zum Glück legt sich der Wind zum Abend, und wir können in Ruhe schlafen. Noch nach Tagen finden wir dann aber irgendwo im Gepäck etwas von dem Sand, der überall hineingekrochen war.